Ort lebendigen Gedenkens

Im Bewußtsein, daß kein Kunstwerk der Aufgabe gewachsen ist, das entsetzliche Leid der Menschen in Gestalt zu fassen, wollen wir dem Gedenken eine andere Form als die eines Mahnmals geben. Denn wir vertrauen nur dem Gedenken, das die Menschen in Ihrem Herzen, in ihrer Seele bewahren. Ein Gedenken, in dem die Toten eingewoben sind in das Leben. Nur dieses Gedenken überdauert die Zeit. Darum plädieren wir für ein Gedenken, das in einem Ritual gründet: dem Niederlegen eines Steins an befriedetem Ort. Zu jeder Jahreszeit, zu jeder Stunde. Das immer gleiche stille und bewußte Ritual. Wer hier den Stein niederlegt, tut dies aus eigenem Antrieb, aus dem tiefen Empfinden seiner Seele. Er gedenkt mit der Wärme des Lebens. Diesem Gedenken ist der nachfolgende Entwurf gewidmet. Den befriedeten Ort den dieser Entwurf beschreibt nennen wir Ort lebendigen Gedenkens

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