Skulptur
Technik
Explicatio

Die Skulptur aus Stahl ist nicht Derivat der Anpassung des Materials an vorgegebene Modelle. Die Autonomie dieser Skulpturen entstammt der immanenten Logik des Materials und der mit ihm verbundenen Produktionsbedingungen. Tatsächlich repräsentieren die Skulpturen aus Stahl noch immer eine so junge und neue Kunstform, daß wir mit Recht davon sprechen können, sie noch in statu nascendi zu erleben.

Der Text wurde erstmalig im November 2005 in den UNIVERSITÄTSSAMMLUNGEN KUNST+TECHNIK in der ALTANAGalerie der Technischen Universität Dresden vorgetragen.

Zur Fage, ob der Rechner als Werkzeug für den Künstler taugt und ob die Produkte, die mit ihm erzeugt werden, anderen Kunstwerken vergleichbar sind, ist in letzter Zeit viel Gegensätzliches gesagt worden. Ich handhabe den Rechner wie ein Werkzeug und halte ihn für geeignet zur Lösung vielfältiger Aufgaben. Insofern ist es für mich ohne Bedeutung, ob Produkte, die aus der Anwendung eines Rechners resultieren, der Kunst zugerechnet werden, oder nicht.

Faksimile der 1990 erschienen Originalausgabe

Wie kann begreifbar gemacht werden, dass die Falte auch in der Skulptur zugleich entbindende wie vollendende Kraft ist, fähig, stets neue, im Stoff angelegte Gestalten zu entbinden. Nicht als Abklatsch schon vorhandener Formen, sondern im Sinne ständiger Evolution der Materie, die den Keim zur allseitigen Entwicklung der Gestalt in sich birgt. Dieser Frage, was der dem aristotelischen Materie-Formbegriff eingebettete Gedanke der Aufhebung der göttlichen Potenz in der aktiven Potenz der Falte für die Skulptur bedeuten kann, widme ich seit 45 Jahren meine Arbeit.

Erschienen im Februar 2008 als Antwort auf die im Haus Lange in Krefeld gezeigte Ausstellung “Der große Wurf - Faltungen in der Gegenwartskunst

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